Das Mädchen mit der Haut aus Asche
Das Licht wirkte komisch in der staubigen Stadt. Lukas
verkroch sich hinter einer muffigen Mülltonne in einer dieser ekligen dunklen
Sackgassen. Er hasste das, aber wenn er nicht hier warten würde, würde heute
Nacht etwas schreckliches geschehen.
Minuten vergingen, aber Lukas kam es vor wie Stunden. Dann
kam sie endlich vorbei.
Lukas sprang hervor und zog sie in die Gasse. Ihre
menschliche Gestalt ist so schön, dachte Lukas, knallte ihren Kopf an die alte
hohe Wand und richtete sein Gewehr auf sie. „Lukas, was machst du da?“, fragte
seine Nachbarin ängstlich. Normalerweise hätte sie bewusstlos sein müssen, aus
ihrem Kopf lief Blut, aber sie sah ihn an als wäre nichts passiert. „Lukas, leg
die Waffe weg. Bitte“, flehte sie.
Lukas zielte auf ihr Herz. „Mach´s gut, du hässliches
Mistvieh“, erwiderte er und schoss. Daneben.
Sie war zur Seite gesprungen und jetzt hinter ihm. Warum
mussten diese Dinger auch so schnell sein?
Lukas spürte ihre knochigen Finger an seiner Kehle. „Du
glaubst doch nicht im Ernst, dass du mich so einfach bekommst“, hauchte sie in
sein Ohr und er erschauderte.
Der Geruch von Verwesung stieg in ihm auf. Sie musste ihre
wahre Gestalt angenommen haben, so war sie noch stärker.
Schnell wirbelte Lukas herum und schoss. Blut spritzte in
alle Richtungen. Die Frau, die ihm manchmal in ihre Wohnung zu einem Kaffee einlud,
sank auf den Boden.
Als Maria die Augen öffnete war es dunkel. Für einen
winzigen Moment dachte sie, dass sie in ihrem Bett lag. Aber sie wusste, dass
sie nie nach hause gekommen war. Sie wusste, dass es es spät war und dass sie
eigentlich schon längst daheim sein sollte. Sie wusste, dass da dieser Mann
war, der Sachen mit ihr machte und ihr in die Augen sah, als er sie mit einem
Küchenmesser aufschnitt.
Aber das wichtigste war, dass sie wusste, dass sie nicht
überlebt hatte. Sie wusste es schon bevor er sie in seinen Keller schleppte und
sie schrie.
Aber jetzt hatte sie keine Angst. Sie fühlte gar nichts. Sie
spürte, wie ihr Herz gleichmäßig pochte, aber sie atmete nicht. Sie hätte wohl
ewig in diesem Loch verbringen können, aber sie musste zurück. Ihre Mutter
durfte nicht wissen, dass sie tot war.
Der Mann hatte sie nicht tief vergraben. Sie stieß ihre
Hände nach oben und spürte die Nachtluft um ihre Finger wehen. Langsam zog sie
sich aus der Erde. Wo war sie bloß?
Sie drehte sich einmal im Kreis. Sie war im Wald, die Bäume
standen dicht aneinander und das Gras ging ihr bis zu den Knien und hinterließ
zarte rosa Spuren an ihrer Haut. Sie war nackt. Aber auch das war ihr egal.
Alles war ihr egal.
Irgendetwas sagte ihr in welche Richtung sie musste. Und sie
rannte. Sie rannte wie noch nie.
Irgendwann konnte sie die schwachen Lichter der
verschlafenen Kleinstadt sehen, in der sie wohnte. Sie rannte auf ihr Haus zu,
sprang an die weiße Wand und kletterte wie eine Spinne hinauf zu ihrem
Zimmerfenster. Es war offen, wahrscheinlich noch von gestern Nachmittag, denn
danach war sie nicht mehr in ihr Zimmer gegangen.
Wie seltsam, nicht mal das machte ihr mehr Angst...
Obwohl nirgendwo Licht war konnte Maria ihr Spiegelbild
haargenau erkennen. Es sah aus wie immer, unversehrt, beschützt. Nur ihre Haut
wirkte blasser. Und ihre Augen, die einmal so leuchteten, verloren nach und
nach ihre Farbe.
Sie sah an sich herab.
Die Haut, die vor einer Sekunde noch weich und unberührt
aussah wurde grau und zerfetzte und dort, wo sie nicht zerfetzt war, traten
dunkelblaue Adern hervor. Ihr Gesicht sah plötzlich älter aus, ihre Lippen
beinahe farblos und unter ihren Augen weiteten sich Ringe in einem dunklen
Violett aus. Ihre welligen Haare verloren ihren Glanz und hingen nur noch
leblos an ihr herunter, ihre Nägel wurden rissig und fast schwarz.
Aber Maria hatte keine Angst. Es schien ihr normal.
Mit einem lauten Knall schwang die Tür auf und ihre Mutter
hetzte in den Raum.
Maria schreckte um. Sie durfte sie nicht so sehen. Schnell
griff sie zu ihrem Bademantel und verdeckte ihren Körper.
Die Mutter starrte sie geschockte an, dann schloss sie ihre
Tochter in die Arme. Sie weinte.
Maria erhaschte einen kurzen Blick in den Spiegel. Alles sah
wieder so aus wie vorher. „Wo warst du nur? Warum bist du nicht nach hause
gekommen?“
„Ich weiß nicht“, sagte Maria tonlos. „Die anderen haben
gesagt, dass ich eingeschlafen bin und als ich wieder aufwachte, war es schon
so spät.“
„Aber wie bist du rein gekommen? Ich war die ganze Zeit
unten und habe auf die gewartet. Ich hätte beinahe die Polizei gerufen, ist dir
das klar?“ Jetzt weinte sie nicht mehr, sondern sah Maria direkt in die Augen. Ihr
Tonfall wurde strenger.
„Ich habe mich zur Hintertür rein geschlichen. Das Licht war
aus und ich dachte, dass du schon schläfst. Ich wollte dich nicht wecken. Bitte
Mama, ich bin doch hier und ich möchte schlafen. Können wir nicht morgen
darüber reden?“
Prüfend sah sie Maria von oben bis unten an. Ihr Blick
wirkte nachdenklich „Okay, dann bis morgen“, flüsterte sie mit einem schwachen
Lächeln und verließ den Raum. Das war das Gute an ihr, sie konnte abwarten. Sie
ließ Maria Zeit und Maria wusste, dass sie alle Zeit der Welt haben würde, denn
sie würde nie wieder schlafen können.
Am nächsten Morgen stand Maria schon sehr früh auf, um ihrer
Mutter so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Es funktionierte gut. Da war
nur ein „Morgen, Mama“ und ein „Viel Spaß in der Schule, komm aber heute sofort
nach hause. Wie müssen reden.“ und noch ein „Okay.“
Dann war Maria verschwunden.
Die Schule ging schnell herum, schneller als damals, als sie
noch lebte. Ihre Freunde wussten nicht, was letzte Nacht geschehen war und am
Tag davor.
Sie lachten viel und Maria lachte mit und sie fragte sich,
was sie früher daran so lustig fand. Sie fragte sich, wie sie überhaupt für
irgendetwas Gefühle aufbringen konnte.
Nach dem Unterricht ging sie zurück zum Wald. Sie schrieb
eine SMS an ihre Mutter: Ich bin erst in einer Stunde da. Es ist was dazwischen
gekommen. Dann wartete sie bis ein schwacher Wind aufkam. Das war alles um die
Fährte zu ihrem „Grab“ aufzunehmen. Sie musste einfach nochmal dorthin,
vielleicht würde sie etwas finden, was ihr zeigte, warum das alles passierte.
Immer tiefer ging sie in den Wald, abseits aller Wege.
Und dann fand sie es und einen Mann. Neben ihrem Grab stand
ein Mann, der Mann, der Mörder.
Maria versteckte sich hinter einem Baum, der so breit war,
dass sie ihre zierliche Gestalt komplett dahinter verbergen konnte.
Sie beobachtete, wie sich ihr Mörder scharf umsah. Er
wusste, dass Maria tot war und es musste in der Nacht jemand gekommen sein, der
sie weg geschafft hatte. Der Mann war erleichtert darüber. Nun musste er sich
zumindest wegen ihr keine Sorgen mehr machen. Eine verschwundene Leiche und
nichts deutete auf ihn...
Er soll leiden, dachte Maria. Er soll genauso leiden, wie
ich es musste. Und sie wusste, dass sie die Macht dazu hatte.
Auf einmal spürte sie eine Hand um ihre Hüfte. Dann wirbelte
sie jemand herum und presste sie an seinen Körper. Seine Hand hielt er vor
ihren Mund. Maria versuchte sich zu wehren, aber der Mann bedeutete ihr still
zu sein. Und sie wurde still. Was sollte ihr jetzt schon passieren?
Sie spürte, wie sich in ihr etwas regte. Sie roch das
menschliche Fleisch unter ihrer Nase. Sie brauchte nur zuzubeißen. Ohne darüber
nachzudenken tat sie es.
Der Mann gab einen kaum hörbaren Laut von sich, aber Maria
wusste, dass noch jemand diesen Laut gehört haben musste. Sie wusste es noch
bevor das Monster auf die beiden zuraste.
Der Mann warf Maria so sanft wie möglich von sich und
schoss. Der Zombie fiel zum Boden, er bewegte sich nicht mehr.
Er kniff die Augen zusammen und drehte sich zu Maria. Er war
groß und seine Muskeln traten unter seinem Shirt hervor. „Du hast mich
gebissen.“
„Tut mir leid“, log Maria. „Ich dachte, du willst mich
entführen oder so.“ Sie zögerte kurz. „Danke fürs Retten.“
„Bist du nicht verwirrt oder ängstlich?“, fragte der Mann
ein wenig verwundert, aber Maria schüttelte mit dem Kopf. „Nein, nicht verwirrt
und sehr ängstlich bin ich auch nicht mehr. Ich will nur wissen, warum das
alles passiert. Du kennst dich mit ihnen aus, oder?“
„Äh ja“, sagte er jetzt selber ein wenig verwirrt. Dann
lächelte er. „Du kannst mit zu mir kommen, wenn du willst. Ich habe mein Auto
dabei.“
Maria nickte und folgte ihm. Sie sah sich noch einmal zu
ihren Grab um, aber ihr Mörder war verschwunden.
Auf der Fahrt sagten sie kaum etwas. Maria sah abwesend aus
dem Fenster und der Mann ab und zu zu ihr herüber. Er fragte sie mehrmals, ob
es ihr wirklich gut ginge und jedes mal antwortete sie mit „Ja“, auch wenn sie
nicht wusste, wie sich „Gut“ anfühlte.
Einmal fragte er sie, wie sie hieß und Maria antwortete.
Dann sagte er ihr, dass seine kleine Schwester Marie hieß und er selbst Lukas.
Er wohnte in einer kleinen Neubauwohnung im obersten
Stockwerk.
„Setzt dich doch“, forderte er Maria auf, als sie einfach
nur da stand.
Sie ließ sich in einer Ecke des alten blauen Sofas, das
mitten im Raum stand, nieder. Lukas setzte sich ihr gegenüber. „Du hast gesagt,
dass du wissen willst warum das alles passiert … Warum?“
Maria begann ohne zu zögern: „Ich kannte mal jemanden. Sie
hat ständig davon geredet, dass sie von etwas angegriffen wurde. Etwas, das
aussah wie ein Zombie. Wir alle dachten, dass sie verrückt war. Und dann ist
sie gestorben.“ Maria machte eine kurze Pause, damit sie betroffener wirkte.
„Sie kam wieder, ich habe sie gesehen. Sie hat mich angegriffen, aber ich bin
geflohen bevor sie mir etwas tun konnte. Ich will wissen, wie das passieren
konnte.“
„Der Zombie hat sie gebissen. Das tun sie, um sich
fortzupflanzen. Man hat dann das Gift in sich, aber es wird erst aktiv, wenn
man stirbt.“ Er sah auf seine Hand. „Du bist aber kein Zombie, oder?“
Maria grinste. „Sehe ich etwa so aus?“ Aber innerlich dachte
sie daran, wie eine ganz normale Frau in ihrem Zimmer stand und sie nicht
fliehen konnte, als sie sie biss.
Auch Lukas setzte ein Grinsen auf. „Nein, aber Zombies
können ihre Gestalt wandeln.“
„Oh.“ Maria tat überrascht.
„Ja, das macht es nicht immer leicht sie aufzuspüren, aber
wenn man einen erkennt, muss man alles daran setzten sie umzubringen.“
„Muss man das?“
„Ja natürlich, sie sind böse! Sie haben keine Gefühle, haben
keine Güte. Sie sind einfach nur kalt.“
Sie haben nicht mal Gefühle wie Hass oder Wut?“
Lukas schüttelte mit dem Kopf und Maria wusste, dass er
recht hatte. Es gab nie mehr Gefühle für sie.
„Wie kommt es, dass du sie jagst?“, fragte sie nach einer
Weile.
Lukas erschrak bei dieser Frage, dann wurde sein Gesicht
weicher. „Das ist eine lange Geschichte.“
„Du meinst, du willst nicht darüber reden? Ist schon gut.“
„Doch“, sagte Lukas schnell. „Ich erzähle sie dir.
Vielleicht ist es besser, wenn du es weißt.“ Er machte eine kurze Pause, wohl
um sich zu sammeln. „Meine Schwester Marie wurde von einem Zombie getötet. Sie
war etwa in deinem Alter. Ich habe nur noch gesehen, wie er mit ihren
Überresten verschwand, ich war damals siebzehn, sie ist gerade mal fünfzehn
geworden.“ Er starrte auf den kleinen Tisch, der vor dem Sofa stand. Aber Maria
wusste, dass er nicht das Holz sah, sondern die Bilder von seiner toten
Schwester. „Von da an strengte ich mich mehr in der Schule an, damit ich ein
Stipendium bekomme. So habe ich genügend Geld mir die Wohnung und das Auto
leisten zu können. Nach meinem Abi bin ich sofort von meinem Zuhause
weggegangen. Vormittags gehe ich in die Uni, nachmittags jage ich. Das ist mein
Alltag seit etwa drei Jahren.“
„Das tut mir leid.“ Diesmal war es die Wahrheit.
„Ach quatsch, ich tue das gerne. Nicht nur wegen meiner
Schwester, auch für die anderen Menschen da draußen. So sind sie sicherer.“
Lukas zögerte einen Moment, dann sprach er weiter: „Du erinnerst mich an sie.“
„Wegen dem Namen?“
„Nein, ihr ähnelt auch vom Aussehen und der Art her. Am
liebsten würde ich noch mehr vor diesen Dingen beschützen, als alle andere
Menschen.“
„Du solltest mir das Jagen beibringen, dann kann ich mich
selber beschützen.“ Und noch mehr über mich erfahren, fügte sie in Gedanken hinzu.
„Meinst du das ernst?“
„Ich will nicht sterben.“
Lukas überlegte kurz. „Na gut, aber du musst mir
versprechen, dass du niemanden etwas davon erzählst und du dich nicht unnötig
in Gefahr begibst.“
„Ich verspreche es.“
„Okay, wann wollen wir anfangen?“
Maria brauchte nicht lange überlegen. „Ich habe morgen sehr
früh Schluss. Du könntest mich nach der Schule oder bei mir zu hause abholen,
wenn du Zeit hast. Ich muss dir nur sagen, wo ich wohne.“
„Dann sag es, ich fahre dich jetzt schon heim. Es ist schon
spät.“
„Warum bist du so spät?“, fragte ihre Mutter streng, als
Maria zur Tür hinein kam.
„Ellas Freund hat mit ihr Schluss gemacht. Sie war am Boden
zerstört und ich musste ihr doch helfen. Das ist so seltsam, gestern Abend
waren sie noch so glücklich.“
„Und darüber wollte ich auch mit dir sprechen.“ Ihr Tonfall
wurde sanfter.
„Du weißt doch was passiert ist. Ich bin eingeschlafen, es
wird nie wieder vorkommen.“
„Habt ihr viel getrunken?“
„Nein, fast gar nichts. Ich war einfach nur müde, weil ich
in der Nacht davor nicht viel geschlafen habe.“
Ihre Mutter schien besorgt. „Und da triffst du dich noch mit
deinen Freunden, anstatt ins Bett zu gehen?“ Maria zog die Augenbrauen hoch.
„Okay, blöde Frage“, sah ihre Mutter ein. „Wie geht es Ella jetzt?“
Und das war es. So lange so etwas nicht wieder geschah,
würde sie nie wieder ein Wort darüber verlieren.
Als Maria an diesem Abend in ihrem Bett lag, spürte sie
plötzlich eine Leere in sich. Es war als wäre sie nur noch eine Hülle, keinen
Inhalt, kein Blut, kein Herz. Ihre Hand kroch auf ihre Brust. Tatsächlich war
das Klopfen nur noch schwach und langsam.
Sie setzte sich auf. Sie wusste, dass es kurz vor
Mitternacht war, auch ohne auf den Wecker zu sehen. Ihre Mutter schlief schon.
So leise wie möglich öffnete sie das Fenster und sprang ins
Freie. Sie hatte noch ihr Nachthemd an, aber das war ihr egal. Sie atmete tief
ein und witterte einen Toten, einen lebenden Toten. Sie hatten diesen seltsamen
süßen Geruch nach Leiche. Aber anders als bei einer Leiche, war da noch der
scharfe Geruch des Giftes, das sie zu dem machte, was sie waren. Es waren zwei
Gerüche, die ein Mensch nicht wahrnahm und selbst das Gift konnte ein Zombie
nur erkennen, wenn es schon gewirkt hatte.
Maria rannte in die Richtung, aus der der Geruch kam. Er
entfernte sich immer weiter aus der Stadt. Aber Maria folgte ihm so schnell sie
konnte.
Immer wieder verlor sie die Spur, fand sie aber schnell
wieder. Bis er sich nicht weiter entfernte. Maria war jetzt irgendwo auf dem
Land. Vor ihr erstreckte sich ein weites Weizenfeld, das sich sanft im Wind
wiegte. Sie atmete noch einmal tief ein.
In dem Feld befanden sich jetzt zwei Personen, der Zombie
und ein Mensch. Dann ein leises seltsames Knacken. Maria roch das blutige
Fleisch intensiver als alles andere um sie herum. Gebannt von diesem Geruch
rannte sie weiter in das hohe Feld. Aber als sie den Zombie sah hielt sie inne.
Sie ging ein paar wenige Schritte zurück in das Feld, um verborgen vor seinen
Blicken zu sein. Trotzdem wusste Maria, dass er wusste, dass sie hier war.
Sie grub ein Loch, das groß genug war, um die Überreste zu
verstecken. Es war nicht viel. Und als Maria alle Spuren verwischt hatte,
verschwand auch sie. Weg vom Feld, weg vom Land, zurück in die Stadt. Direkt
auf das Haus zu, das Haus ihres Mörders.
Es war ein kleines schönes Haus mit vielen Fenstern, als
hätte es keine Geheimnisse. Ihr Mörder saß im Wohnzimmer und starrte auf den
Fernseher. Maria konnte ihn nur von hinten sehen. Er bemerkte sie nicht.
Aber sie bemerkte noch etwas anderes: Ein Fenster schräg
über ihr. Sie kletterte die Wand hinauf und stieß ihren Ellenbogen in die
Scheibe.
Tausende von winzigen Scherben vielen auf den hellen
Holzboden und in das weiche Gras unter ihr. Schnell kroch sie durch das Loch.
Sie hörte die hastigen leisen Schritte ihres Mörders. Aber vor der Tür blieb er
stehen. Sie beobachtete, wie sich die Klinke langsam nach unten bewegte.
Dann schwang die Tür auf. So doll, dass sie eine Schramme an
der Wand hinterließ, an die sie knallte.
Und Maria war weg.
Zuerst blieb der Mörder in der Tür stehen und sah sich im
Raum um. Als er nichts entdecken konnte, ging er auf die Scherben zu. Sie
schimmerten im Licht des Mondes, einige von ihnen rot von Marias Blut. Auch die
Augen des Mörders schimmerten. Wie die eines Raubtieres, wie Marias, als sie
ihn sah.
Lautlos sprang sie von der Decke des Zimmers auf den Boden
und beobachtete den Mann, wie er die Scherben durchsuchte. Warum tat er das?
Was wollte er finden, wenn er sich blutige Scherben ansah? Irgendwann gab er
die Suche auf. Er drehte sich um und zog scharf die Luft ein als er Maria sah.
Sie ging einen Schritt auf ihn zu, er wich zurück. Die
Scherben bohrten sich in seine Hände. Seine Augen sahen nicht mehr gefährlich
aus, sonder angsterfüllt. Ja, sie wollte ihn leiden sehen.
Niemand sagte etwas. Die Stille machte es für ihn noch
bedrohlicher. Dann schrie Maria. Sie schrie so laut sie konnte. Ihr Mörder
rollte sich zusammen wie ein kleines Kind, kniff die Augen zu und presste seine
blutigen Hände an die Ohren. Bis das Schreien aufhörte.
Als er aufsah war sie verschwunden. Diesmal richtig.
Am nächsten Tag verschwand Maria so schnell wie möglich aus
der Schule. Lukas wartete schon auf sie.
„Wo fahren wir hin?“, fragte sie als sie erkannte, dass sie
nicht in die Richtung von Lukas´ Wohnung fuhren.
„Da ist so ein kleines Dorf. Letzte Nacht ist dort schon
wieder ein Mensch verschwunden. Ich habe den Zombie schon ausfindig gemacht
und...“
„Meinst du nicht, dass ich erst mal üben müsste bevor ich
auf eine Jagt mit gehe?“, unterbrach ihn Maria.
Lukas schmunzelte über Marias Tonfall, wurde aber sofort
wieder ernst. „Man muss ins Herz treffen, andere Verletzungen schwächen sie
nicht. Weißt du, das Gift sorgt dafür, dass das Herz wieder schlägt. Es ist ihr
wichtigster Punkt.“
Sie fuhren an dem Feld von gestern Nacht vorbei und Maria
stellte fest, dass es gar kein Weizen war. Es sah so ähnlich aus, war aber viel
höher. Lukas beachtete es nicht.
Der Ort, an dem Lukas den Wagen parkte, war sehr abgelegen.
Es war ein Schrottplatz, auf dem hunderte von alten kaputten Autos standen.
Einige stapelten sich zu kleinen Türmen, andere waren mit Graffiti besprüht. Die
Sonne tauchte alles in ein warmes Licht. Aber es war still. Nirgendwo war ein
Vogel zu hören.
Maria sah sich um. „Gehört das alles nicht irgendjemanden?“
„Nein, die Menschen kommen nur hier her, um ihre alten Autos
los zu werden. Sonst wurde es einfach vergessen. Solche Orte sind perfekt für
Zombies.“
„Was machen wir jetzt?“
Lukas erklärte ihr den Plan. Er war einfach. Maria musste
den Zombie einfach nur ablenken, sodass er Lukas nicht bemerkte. Auch wenn die
Sinne eines Zombies sehr scharf waren, ließen sie sich doch leicht ablenken.
Lukas wollte von hinten kommen und ihn erschießen. „Aber er muss völlig auf
dich konzentriert sein, sonst bemerkt er mich und es kommt zum Kampf. Und
leider sind sie stärker und schneller als wir.“
Dann warteten sie. Sie hatten sich in ein kleines grünes
Auto verkrochen und sahen angespannt aus dem Fenster. Zumindest Lukas war
wirklich angespannt und auch die Hitze war für ihn beinahe unerträglich.
„Können Zombies die Menschen nicht riechen?“, fragte Maria
nach einer Weile.
Lukas gab ihr einen kleinen Schubs nach vorne und sie
kletterte über ein paar Autodächer nach draußen.
Der Zombie hatte seine menschliche Gestalt angenommen und
blieb stehen als er Maria sah. Es war der von letzter Nacht. Er ging auf Maria
zu, aber sie wich einige Schritte zurück. So lange bis er in der richtigen
Position zu Lukas stand. Was sollte sie jetzt sagen, ohne dass er herausfand,
was wirklich geschehen war? Wer noch dahinter steckte?
Kurz entschlossen setzte sie einen ängstlichen
Gesichtsausdruck auf. „Bitte“, wimmerte sie. „Sagen Sie nicht meiner Mutter,
dass ich hier bin. Sie sucht bestimmt schon nach mir, aber ich habe es zu hause
einfach nicht mehr ausgehalten.“
„Da hast du recht, aber es liegen tausende Kilometer
zwischen meiner Heimat und hier.“
Und dann kam Lukas. Er wirbelte den Mann herum, setzte ihm
sein Gewehr auf die Brust und wurde mit einem heftigen Stoß an ein schwarzes
Auto geworfen, sodass eine tiefe Delle entstand.
Dann drehte sich der Mann zu Maria um. „Lauf“, brüllte er
ihr zu und begann sich zu verwandeln.
Maria lief, aber nicht weg. Lukas wollte aufstehen, der
Zombie raste auf ihn zu.
Maria sprang zwischen sie.
„Das war eine Falle“, knurrte er und holte mit seiner Hand,
die mehr einer Klaue glich, aus.
Maria wich keinen Schritt zurück, aber wehren konnte sie
sich auch nicht, wenn Lukas zusah.
Und bevor sie merkte, was geschah, war Lukas vor ihr. Die
Krallen gruben sich in sein Fleisch und zogen fünf schmale, aber tiefe Linien
über seinen Oberkörper.
Lukas schoss noch bevor er den Schmerz spürte mitten in das
Zombieherz. Dann viel er in Marias Arme. Er merkte nicht mehr, dass sie nicht
mal schwankte, als sein Gewicht plötzlich auf ihr lastete.
Sie hievte ihn über den Schrott zu seinem Auto, legte ihn
auf die Rückbank und fuhr ihn nach hause.
Sie hatte Glück, dass kein Polizist in der Nähe war und dass
der Block, in dem Lukas wohnte, einen Aufzug hatte und dass sie einen Schlüssel
im Auto fand.
Als Maria seine Wunden verarztete, wünschte sie sich, sie
hätte den Zombie gleich angegriffen, ohne auf Lukas zu achten. Dann wäre ihm
wenigstens nichts passiert.
Sie hatte keine Schwierigkeiten damit, die Wunden mit
Alkohol zu säubern und sie mit Garn zuzunähen. Sie hatte sich unter Kontrolle,
wollte nicht zubeißen. Aber vielleicht lag es nur daran, dass ihr Gift schon in
ihm war. Nach diesem Gedanken wandte sie sich von ihm ab. Es war, als dürfte
sie ihn nicht mehr ansehen.
Lukas öffnete die Augen und wollte aufstehen, aber Maria
bedeutete ihm mit einem warmen Lächeln liegen zu bleiben. „Ich hole dir
Wasser“, sagte sie und als sie wieder kam, sah Lukas sie ein wenig überrascht
an. „Woher weißt du, wie man Wunden zunäht?“
Maria zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich weiß es
einfach.“ Sie hoffte, dass Lukas nicht weiter nach dem Warum fragen würde.
Langsam begann sie dieses Wort zu nerven. Es war eben so, keine weiteren
Erklärungen.
„Und warum bist du nicht mit mir ins Krankenhaus gefahren?“
„Das müsste wohl eher ich sagen … Was passiert jetzt mit dem
Zombie? Ich hatte keine Zeit ihn zu vergraben.“
„Das ist nicht schlimm. Nach ein paar Minuten zerfallen
Zombies zu einer Art Asche, wegen dem Gift.“
„Ach so“, sagte Maria und schloss das Thema ab. Sie kümmerte
sich so gut wie es ging um Lukas und allmählich verschwanden seine Schmerzen.
Am Abend fuhr Maria mit dem Bus heim.
Seit diesem Tag trafen sich Maria und Lukas ständig und
jagten. Und wenn sie nicht jagten, dann brachte ihr Lukas verschiedene
Kampftechniken bei. In der Nacht aß Maria das Menschenfleisch, das ihr die
anderen Zombies übrig ließen. Sie tötete nie, wegen Lukas. Und nachdem sie satt
war, ging sie zu ihrem Mörder. Nacht für Nacht schien er ängstlicher zu werden.
Manchmal verletzte sie ihn. Nur leicht. Sie konnte ihn nicht töten, weil Lukas
sonst ihr Geheimnis herausgefunden hätte.
Aber sie nahm sich fest vor, dass sie es bald tun würde. Und
wenn es das letzte war, was sie tat.
Das war wohl etwas, das sie aus ihrem Leben mitgenommen
hatte: Ihre Zielstrebigkeit. Nur, dass es diesmal nicht um das Erhalten der
Schülerzeitung ging oder um den Jungen aus der Unterstufe, den sie vor seinen
gewalttätigen Mitschülern rettete. Diesmal ging es um sie. Und noch etwas hatte
sie mitgenommen: Sie ließ ihre Feinde leiden, bevor sie zuschlug...
Eines Abends stand Lukas auf dem Balkon und beobachtete die
Sonne, die hinter dem schwarzen Horizont langsam verschwand. Die Jagt hatte
heute länger gedauert und Maria kam gerade aus der Dusche, wegen des vielen
Zombieblutes, als sie ihn sah.
„Was hast du?“, fragte sie. Sie musste sein Gesicht nicht
sehen, um zu wissen, was er fühlte. Sie hatte ihn in den letzten zwei Wochen
gut genug kennen gelernt, dass sie wusste, dass er gerade verzweifelt war.
„Meinst du es ist richtig, dass ich dir das Jagen
beibringe?“ Lukas sah sie nicht an.
Maria trat langsam neben ihn. Auch sie sah ihn nicht an,
sondern direkt in die Sonne. „Warum sollte es nicht richtig sein?“
„Weil du noch so jung bist. Du solltest dich mit deinen
Freunden treffen oder für die Schule lernen.“
„Und du solltest für die Uni lernen. Was studierst du
überhaupt?“
„Jura und jetzt lenke nicht vom Thema ab. Du bist einfach
noch zu jung. Wie alt bist du überhaupt? Vierzehn? Fünfzehn?“
„Sechzehn.“
„Trotzdem noch zu jung. Ich hatte von meiner Jugend fast
nichts und bei meiner Schwester hat sie noch nicht mal richtig begonnen. Und
ich habe dich jagen sehen. Darin bist du großartig und manchmal habe ich das
Gefühl, dass du richtig Spaß dabei hast. Das passt einfach nicht zu dir.“
Ruckartig drehte sich Maria zu ihm um. „Du kennst mich doch
gar nicht“, fauchte sie. Aber als sie Lukas´ trauriges Gesicht sah, wurde sie
sanfter. „Du denkst, dass ich wie deine Schwester bin und du siehst mich als
ihren Ersatz an, das ist okay. Aber denk immer daran, dass wir zwei
unterschiedliche Personen sind und dass ich niemals so sein kann wie sie.“
Lukas schwieg für einen Moment. Dann flüsterte er: „Ich
weiß.“
Und Maria nahm ihn in die Arme, weil sie wollte, dass es ihm
besser ging. Und sie wünschte sich, dass das, was sie in sich spürte, Gefühle
waren und nicht der Drang sich menschlich auszugeben.
Am nächsten Tag gingen Lukas und Maria in den Wald. Nicht um
zu jagen, sondern weil Lukas ihr zeigen wollte, wie man sich am besten an
solchen Orten verteidigte, wenn man keine Waffe hatte.
Tatsächlich gab es außer Rennen kaum andere Möglichkeiten
und der Ausflug glich mehr einer Naturkundewanderung als einem Kampftraining.
Lukas erklärte ihr gerade mit welchen Pflanzen sie ihren menschlichen Geruch
verdecken konnte, als sie den Mörder aus den Augenwinkeln sah.
Lukas war in seine Erklärung vertieft und merkte nicht, wie
sich Maria abwandte und ihrem Mörder bedrohliche Blicke zuwarf, während sich
ihr Gesicht verwandelte.
Als die beiden bei ihm zu hause angekommen waren, wartete
der Mörder schon auf sie. Maria ignorierte ihn und Lukas schenkte ihm auch
keine Beachtung. Bis er zu sprechen begann.
„Wartet“, sagte der Mörder und die beiden drehten sich zu
ihm um. Maria sah ihn scharf an. Er senkte die Stimme. „Ich habe euch schon
öfters gesehen, wie ihr diese Monster jagt.“
Erschrocken sahen sich Maria und Lukas an. Maria dachte
immer, dass sie alleine wären. Sie war zu abgelenkt von der Jagt.
„Ich brauche eure Hilfe“, sagte er. Dann warf er Maria einen
bedeutungsvollen Blick zu. „Ich werde von einem Zombie tyrannisiert. Jede Nacht
kommt er, oder besser sie, in mein Haus. Sie wurde sogar schon handgreiflich.“
Lukas bat den Mörder, Herr Fritz, in seine Wohnung. Und Maria wurde beinahe
übel. Herr Fritz, dachte sie. Wie konnte ein so grausamer Mensch Herr Fritz
heißen?
Lukas begann ihn über den Zombie auszufragen, wann und wo er
sie zum ersten mal gesehen hatte, was der Grund dafür sein konnte und so
weiter. Herr Fritz erzählte alles, außer wer der Zombie war. Und den Grund ließ
er auch weg. Als er fertig war sah er geschafft aus.
Lukas bat Maria ihm ein Glas Wasser zu holen. Maria
gehorchte, obwohl sie Lukas nicht mit ihm alleine lassen wollte.
In der Küche beeilte sie sich. Sie wusste, dass etwas
schreckliches passieren würde, wenn sie zu lange brauchte. Sie beeilte sich so
sehr, dass sie vergaß ihr Gehör einzuschalten. Dann hätte sie vielleicht
gemerkt, dass Lukas und Herr Fritz aufgehört hatten zu reden.
Aber sie merkte es erst, als sie in den Raum zurück trat und
Lukas sie anstarrte.
Da war Wut in seinem Blick und Trauer und Verwirrung. Ein
Zittern breitete sich in Maria aus. Sie sah von Lukas weg zu Herr Fritz, der
spöttisch grinste. Dann lies Maria ihr Glas fallen und rannte.
Sie achtete nicht auf die vielen Menschen, die ihr
verwundert hinterher sahen und sie achtete auch nicht auf Lukas und ihren
Mörder, die ihr folgten. Sie war sowieso schneller.
Und irgendwann blieb Maria stehen und weinte. Vor Wut. Sie
weinte, weil sie ihn hätte gleich töten müssen und sie weinte, weil sie Lukas
gleich hätte sagen müssen, was sie war und was sie getan hatte, um gemeinsam
eine Lösung zu finden. Und weil sie ihn verloren hatte.
Und dann sah sie das Gewehr, das auf sie gerichtet war und
Lukas dahinter. „Bitte“, flehte sie und wischte sich die Tränen aus dem
Gesicht, aber immer wieder kamen welche nach. „Bitte, töte mich nicht.“
Lukas sagte nichts.
„Bitte, ich habe nie jemanden getötet. Ich habe Gefühle!“
„Sieh sie dir doch an“, sagte Herr Fritz. „Sie lügt, sie ist
ein Monster.“
Aber Lukas sagte immer noch nichts.
„Lukas, bitte glaube ihm nicht. Er ist der Mörder. Er hat
mich umgebracht und ich war so … so wütend. Das ist doch ein Gefühl. Und dich
Lukas, dich habe ich lieb.“
„Sie lügt“, wiederholte der Mörder.
„Wovon ernährst du dich?“, fragte Lukas kalt.
Maria zuckte zusammen. Sie hatte seine Stimme noch nie so
gehört. Nicht mal als er zu anderen Zombies sprach. „Ich esse das, was mir die
anderen übrig lassen. Ich töte keine Menschen, glaube mir doch.“
Lukas lies die Waffe sinken. Maria lächelte schwach.
„Danke.“
Für einen kurzen Moment wurden auch Lukas´ Züge weicher,
aber dann blitzten seine Augen wieder zornig auf, die Waffe richtete er wieder
gegen Maria. „Du hast mich gebissen.“
„Es war ein Versehen.“
„Und du hast mich einfach in dem Glauben gelassen, dass
alles okay wäre. Wie konnte ich bloß so blind sein? Alles hat darauf
hingedeutet“, sagte Lukas mehr zu sich selbst als zu Maria.
„Ich wollte dich so lange am Leben erhalten bis ich eine
Lösung gefunden hätte.“
„Du weißt, dass es nur diese eine Lösung gibt.“ Und Maria
sagte nichts mehr.
Und Lukas auch nicht. Sollte er die Person töten mit der
sein Leben wieder ein bisschen Sinn hatte, nur um sich selbst zu retten?
Anderseits würde es sowieso nie wieder so werden, wie es in den letzten Wochen
war. Und neben ihm drängte Herr Fritz, dass er doch endlich schießen sollte.
Und Maria sah ihn einfach nur traurig an. Er wusste nicht, ob sie log oder
nicht. Sollte er es riskieren und sie gehen lassen? Und was würde dann mit ihm
passieren? Es gab nur eine Möglichkeit.
Aber trotzdem lies Lukas die Waffe wieder sinken.
„Was machst du denn da?“, rief Herr Fritz panisch. Denn
Maria raste auf Lukas zu und ehe er sich versah, hatte sie sein Gewehr aus der
Hand geschlagen, wieder aufgefangen bevor es auf den Boden knallte und einen
sicheren Abstand zu ihm gewonnen.
„Das passiert, wenn man zögert“, schimpfte Herr Fritz.
„Jetzt werden wir mit deiner eigenen Waffe getötet.“
Aber Lukas schüttelte nur mit dem Kopf, unfähig etwas zu
sagen.
„Du sollst kein Monster werden“, wisperte Maria, vergaß das,
was sie als letztes tun wollte und drückte ab.
Und sie viel.
Und Lukas rannte auf Maria zu, die reglos am Boden lag.
Nein, sagte immer wieder eine Stimme in ihm. Nein, nein, nein... Und jetzt
weinte auch er und beugte sich über den winzigen Körper, der langsam grau wurde
und in sich zusammen viel, sodass nur noch Klamotten und ein kleiner Berg aus
Asche übrig blieb, der im Wind fortgetragen wurde.
2 - und ich stelle leider wieder fest, dass ich nichts mehr lesen kann, ohne es kommentieren zu wollen :)
AntwortenLöschenDa sind ein paar "viel"s drin, die eigentlich von "fallen" kommen und deswegen "fiel" geschrieben sein müssten.
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AntwortenLöschenGuter Schreibstil und nur wenige Rechtschreibefehler! Wirklich eine tolle und kreative Story!! Daraus könnte man echt mehr machen. :)
oh Gott, wie geil geschrieben *-*
AntwortenLöschenHammer Idee! :)
Ein Zombie, der Selbstmord begeht - coole Idee! Außerdem bin ich über jeden Zombie froh, der einen größeren Wortschatz als 'HIRN!' Hat .:-)
AntwortenLöschenAnsonsten ist Die Story bis auf einige kleine Stellen, wo's sprachlich etwas unrund läuft, prima geschrieben. Zur Mitte hin war ich kurz ein wenig verwirrt, wer jetzt genau wer ist, aber das hat sich schnell wieder gelegt.
Ziehe meinen Hut und hoffe auf mehr in der Zukunft.
Ich finde die Idee gut aber die Umsetzung nicht so schön. Von mir gibts eine 3.
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