Einen Moment herrschte Stille. Amber rutschte nervös auf ihrem Stuhl
hin und her, ohne den Polizisten anzusehen. Sein Blick war stechend.
Die Handschellen hatten inzwischen Abdrücke auf ihrer Haut
hinterlassen, weil sie immer wieder dran zerrte und die Schmerzen in ihrem Knie
waren noch immer da, wie ein dumpfes Pochen im Hinterkopf.
„Das war alles? Ihr Mann ist losgezogen um Selbstjustiz zu betreiben?“
Amber schüttelte den Kopf. „Ich hab ihm nicht geglaubt. Jahrelang hat
er sich geweigert auch nur Spinnen zu töten. Er ist nicht das Monster, das sie
in ihm sehen… Ich hab ihm erst geglaubt, als er die Jacke aufmachte und ich
sein T-Shirt sah. Voller Blut…“
Richard lehnte sich zurück und klatschte in die Hände. „Ihr Mann steht
Blutverschmiert vor ihnen und sie tun nichts?“
„Ich hatte gar nicht die Zeit darüber nachzudenken. Es brach einfach
alles aus Jeff heraus…“
Richard lachte gehässig auf und schüttelte den Kopf. „Ihr Mann gesteht
einen Mord und sie nehmen es einfach so hin?“
„Bei einem perversen Schwein, ist das für mich kein Scheidungsgrund…“
Sie deutete auf das Foto des nackten Mannes. „Ohne diesen Kerl ist die
Welt besser dran…“
Richard saugte die Luft scharf ein und fuhr sich durch die Haare.
„Jeff ist mein Leben. Ich warte nicht, dass sie es verstehen…“
Er funkelte sie kur an, bevor er sich von seinem Stuhl erhob und vor
dem Schreibtisch auf und ab ging. „Anscheinend bedeutet es, dass sie ihn
decken…“
„Was würden sie tun, wenn ihr Neffe sie plötzlich, mitten in der Nacht
anruft, weil er im Streit seine Freund die Treppen herunter gestoßen hat?“
„Ich würde die Polizei rufen und ihm einen guten Anwalt besorgen.“
„Okay.“
Amber lehnte sich gelassen zurück und schlug die Beine übereinander.
„Was würden sie tun wenn sie die Chance hätten mit dem Mann allein zu
sein, der ihren Neffen gezwungen hat Pornos im Hasenkostüm zu drehen?“
Sie drückte die Zigarette aus und warf das Haar zurück. Richard
starrte sie an, ohne den Mund zu öffnen. Dann hob er eine Augenbraue und Amber
straffte sich bereits, doch er blieb stumm.
„Jeff ist kein perverser wie Dahmer oder Bundy… Er tötet nicht um zu
töten… Manche Menschen verdienen es einfach nicht anders…“
„Dann sind sie also für die Todesstrafe, Mrs. McKain? Das finde ich
sehr interessant in Anbetracht der Umstände!“
Amber schluckte einen Fluch herunter und funkelte ihn wütend an.
Unbeirrt ließ er sich wieder auf seinem Stuhl sinken. Nach einer Weile rutschte
er immer wieder hin und her, bis Amber genervt war und von selbst den Mund
aufmachte.
„Sie wollen also wirklich die Geschichte hören deren Ende sie schon
kennen?“
„Sicher“ sagte er ruhig, doch in seinen Augen blitze etwas auf, dass
sie nicht deuten konnte.
Sie schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern.
„Ich hätte Jeff niemals verlassen können…“
„Nur weil jemand im Gefängnis sitzt, muss man ihn nicht verlassen Mrs.
McKain…“
Sie verdrehte die Augen und schnaubte.
„Wollen sie es nun hören oder nicht?“
Fortsetzung folgt ...
Zum Anfang der Gesichte *Klick*
super spannend will wissen wie's weiter gehts :)
AntwortenLöschenFreu mich jetzt schon auf die Fortsetzung
Deine Wortwahl hat sich um einiges verbessert finde ich!
AntwortenLöschen