Mit dieser kleinen Kurzgeschichte nehme ich gerade an einem Wettbewerb teil, natürlich seid auch Ihr herzlich eingeladen! Die Geschichte steht kostenlos für Euch bereit!
http://www.neobooks.com/werk/22710-das-rote-zimmer.html
Eine kleine Leseprobe bekommt ihr natürlich auch!
Drückende Hitze machte Amber das Atmen schwer, während sich Schweißperlen
auf ihrer Stirn bildeten und in langsamen Bächen über ihre Stirn flossen. Ihr
Herzschlag war ein dumpfes, monotones Pochen in ihren Ohren. Widerwillig
öffnete sie die Augen. Eine kleine Nachttischlampe tauchte das Zimmer vor ihr
in rötliches Licht. Die stickige Wärme lähmte ihren Körper und es erschien ihr
unendlich schwer, sich aufzurichten. Sie kniff die Augen zusammen, als würde
das schwache Licht sie blenden und fasste sich an die Stirn. Ein gequälter Laut
drang aus ihrem Mund, während sich ihre Lippen spröde anfühlten, als würden sie
jeden Moment reißen. Benommen sah sie sich um.
„Wo, zum Teufel, bin ich?“
Amber sah sich um. Der Raum erschien auf den ersten Blick wie jedes andere
Zimmer. Die hellen Wände reflektierten das Licht, sodass alles um sie herum
rötlich schimmerte und das dunkle Holz der Möbel wirkte erdrückend. Sie wischte
sich die verklebten Haare aus dem Gesicht und erhob sich schwankend, denn ihr
Körper schien einer solchen Anstrengung noch nicht gewachsen zu sein. Ihre
Beine schienen das Gewicht ihres Körpers noch nicht tragen zu können. Die noch
immer andauernde Müdigkeit verursachte ein Schwindelgefühl, das sie daran erinnerte,
wie es war, in einer Achterbahn zu sitzen. Taumelnd hielt sie sich an einer
Wand fest und schluckte, wodurch ihr die Trockenheit ihrer Kehle umso bewusster
wurde.
Ihre Augen huschten von dem fremden Bett, in dem sie eben noch gelegen
hatte, über den großen Kleiderschrank und der kleinen Kommode neben der Tür.
Sie presste ihren Rücken an die Wand und sah an sich herunter. Der kurze Rock
war zerknittert, die Strumpfhose hatte Löcher, die sich zu groben Laufmaschen
entwickelten und ein Träger ihres Oberteils hing lose an ihrem Arm herunter.
Verwirrt strich sie über ihre Kleidung.
„Scheiße, was ist mit mir passiert?“, murmelte sie und schüttelte die Reste
der Müdigkeit von sich. Ein neues Gefühl bemächtigte sich ihres Körpers. Wie
ein schwerer Bleigürtel legte sich die Panik um ihren Körper, während ihr Kopf
versuchte, sich daran zu erinnern, wie sie in dieses Zimmer gekommen war.
Verständnislos fiel ihr Blick auf ihre Füße. Sie trug keine Schuhe, ihr großer
Zeh lugte aus einem Loch der Strumpfhose. Zittrig wagte sie es, einige Schritte
zu gehen, doch schon tauchten kleine Sterne vor ihren Augen auf. Bevor sie
reagieren konnte, sackte sie auf dem verfilzten Teppichboden zusammen. Ein
stechender Schmerz breitete sich in ihrem Kopf aus. Unwillkürlich tastete sie
mit einer Hand über ihren Hinterkopf, während sie sich mit der anderen
hochstemmte und mühevoll hinkniete. Sie zuckte zusammen, als ihre Hand über
eine Beule strich. Verkrustetes Blut klebte an ihren Fingerspitzen. Amber riss
die Augen auf und starrte, mit offenem Mund, von ihrer Hand zur Tür. Der
Bleigürtel um ihre Brust zog sich enger und die stärker werdende Panik, gab ihr
die Kraft wieder aufzustehen. Erinnerungsfetzen der vergangenen Nacht tauchten
vor ihrem inneren Auge auf.
...
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