Die Medien haben wieder
eines der berüchtigten „Tabuthemen“ aufgegriffen und leisten einen bescheidenen
Beitrag zur Akzeptanz von Menschen, die das Geschlecht wechseln oder wechseln
möchten. Mit Serien wie "Transgender - Mein Weg in ein neues Leben"
auf RTL 2 wird wohlwollender Voyeurismus geboten, um die Neugierde der Masse zu
befriedigen. Was wirklich hinter dem Schritt steht, eine Geschlechtsumwandlung
durchzuführen, können die wenigsten wirklich nachvollziehen.
Jene schlagen sich nicht
nur mit einer Reihe von Operationen, Hormonen und Intoleranz herum, sondern
müssen in oft schon sehr jungen Jahren sehr viel Verantwortung für sich selbst
und ihr Leben übernehmen.
Das Phänomen von Menschen,
welche die Geschlechtsrolle wechseln, ist seit der Antike bekannt und auch in
unserer Gesellschaft inzwischen zumindest halbwegs akzeptiert. Transsexualismus
und Transvestitismus sollten jedoch nicht miteinander verglichen
werden, denn Transsexualität ist der Wunsch, sich voll und ganz in das andere Geschlecht
zu verwandeln. Medizinisch betrachtet kann man den Menschen, die diesen Wunsch
hegen zumindest entgegenkommen. Der Schritt sich als transsexuell zu outen
sorgt nicht nur in den engsten Kreisen für negative oder positive Reaktionen,
sondern zieht auch einen ganzen Rattenschwanz der Entwicklung nach sich. Mit
der psychologischen Betreuung sind viele Betroffene unzufrieden, denn den
Schritt zu wagen ist die eine Problematik – Eine ganz andere bezieht sich auf
den Werdegang dahinter, zunächst sind die Psychologen gefragt, die einschätzen
müssen, ob der Schritt der Geschlechtsumwandlung ohne Bedenken gegangen werden
kann. Rückgängig zu machen ist die Verwandlung nicht ohne Folgen.
Abhängig von Alter,
angestrebter Art der Veränderung oder bestehenden Erkrankungen müssen Ärzte und
Psychologen mit Fingerspitzengefühl auf ihren Patienten einwirken und den
möglichst richtigen Weg für diesen erarbeiten. Eine vollständige Umwandlung
findet nicht über Nacht statt, sondern ist ein oft jahrelanger Prozess. Psychotherapeutische
Begleitung über die gesamte Zeit ist notwendig, leider finden sich Deutschland
noch immer nicht genügend oder gut ausgebildete Anlaufstellen für
Transsexuelle. Jedoch kann man beobachten, dass immer mehr Menschen sich mit
diesem Thema auseinandersetzen und versuchen, die Toleranz und die Hilfe für
Transsexuelle zu verstärken.
Die Kritiker schweigen
jedoch ebenfalls nicht und bringen Betroffene dazu, den Weg ihrer
Selbstverwirklichung mit viel Leid zu gehen. Die zum Teil menschenverachtenden
Handlungen einiger zeigen deutlich auf, dass unsere Gesellschaft noch einige
Schwächen aufweist, über die wir alle nachdenken sollten.
Weitere Posts zum Thema
werden folgen. Sollte es Fragen oder Anregungen geben, hinterlasst mir gerne
ein Kommentar.
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