Es fing
alles ganz harmlos an. Sie trafen sich beide, um über ein paar Themen und
Gedanken zu reden. Da er keine Zeit hatte, es am Nachmittag im Büro
einzurichten, fragte er sie, ob es auch in Ordnung sei, wenn sie sich beide am
Abend sehen könnten, um die Vorstellung ihres Projektes zu bereden. Es ging
dabei um ein Benefizkonzert das sie veranstalten konnte und seine Kontakte zu
Musikern, die sich darauf einlassen würden. Sie willigte ein und erschien mit
vornehmer Verspätung, inklusive warmem Essen und kaltem Bier. Der stürmische
Wind hatte ihre lockigen Haare zerzaust und jeder Versuch, sie noch zu
bändigen, war zum Scheitern verurteilt. Sie schob sich in die Küche und suchte
neugierig in seinen Schränken nach den passenden Tellern. Während sie in der Küche
das Essen vorbereitete, erwischte sie sich dabei, wie sie ein-, zweimal tiefer
Luft holen musste. Sie musste grinsen, als sie bemerkte, dass es sein Duft war,
der sie dazu veranlasst hatte.
Inzwischen
kannte sie ihn so lange das der Geruch seiner Haut vertraut war und trotzdem
war es jeden Mal wie ein elektrischer Schlag, wenn ihr bewusst wurde das es
seine Haut war die sie roch. Ihre Beziehung hatte die Grenzen die
überschritten. Nicht einmal in all den Jahren – Und genau das begann sie zu
bereuen. Er bemerkte ihren nachdenklichen Blick und betrachtete sie stumm ohne
etwas zu sagen.Trotzig hob sie das Kinn und versuchte die Röte aufzuhalten, die
sich in ihre Wangen schlich. Er blickte sie mit einem wissenden Grinsen an, das
ihren Herzschlag verdoppelte. "Musik?", fragte er.
"Immer!"
Mit den
Tellern beladen, huschte sie an ihm vorbei und ließ sich auf dem gemütlichen
Sofa nieder, während sie zusah, wie er seine Plattensammlung betrachtete. Die
vielen Helden der vergangen Tage schienen das Bild das sie von ihm hatte noch
zu verstärken. Trotz der vielen Jahre schien er sich kaum verändert zu haben.
Sie legte den Kopf schief und sah ihm dabei zu, wie er auf den Knien hockend
mit einem Finger über die Schallplatten strich. Unweigerlich musste sie
feststellen, dass er sich gar nicht so schlecht ansehen ließ, wie er auf dem
Boden kniete.
Ihre
Gedanken machten einen Sprung, der sie wieder einmal erröten ließ, während sie
grinsend auf seiner Couch saß und heimlich über ihn trumpfte. Obwohl er sie
fragend anblickte, sagte sie nichts und behielt die feuchten Gedanken für sich.
Immerhin hatten sie andere Dinge zu bereden, als diese. Auch wenn in ihrem Kopf
von den eigentlichen Themen kaum noch etwas übrig geblieben war. Zu sehr hat
der Gedanke von ihm auf seinen Knien vor ihr die schlafende Sehnsucht geweckt.
Mit einem sachten schütteln der Lockenpracht zwang sie sich den Mund
aufzubekommen.
„Möchtest du
ewig dort unten knien oder kommst du, bevor das Essen kalt wird?“
Er ließ sich
nicht bitten, stand auf und kam auf die Couch zu. Nun war er über ihr und sie
schluckte, als sie sich dabei erwischte, dass sie sich vorstellte, wie er über
ihr lag und sie unter sich begrub. Sie hatte seine starken Hände schon oft
betrachtet und sich vorgestellt wie es wohl wäre, wenn er sie berührte, doch
bisher war sie sich nie darüber im klaren gewesen, dass es ihm eventuell
genauso ergehen könnte. Doch heute war es anders, die Luft zwischen ihnen
schien immer dünner zu werden. Ihr Schlucken war im Zimmer nicht zu hören,
dennoch hatte sie das Gefühl, dass er ihre Gedanken erahnte. Mit einem Lächeln,
das sie nicht deuten konnte, ließ er sich neben ihr nieder und sah sie an. Sie
hatte das Gefühl, dass das Rot in ihr Gesicht zurückkehrte, überspielte dies
aber geschickt, indem sie ihm das leere Glas reichte, mit der stummen Bitte,
einzuschenken.
Zu gerne kam
er ihrer Aufforderung nach, denn auch sein Puls wurde mit jeder Minute höher.
Das Prickeln in der Luft wuchs immer mehr zu einem elektrischen Knistern. Wie
ein Gewitter, das zu lange auf sich hatte warten lassen. Er ließ den Whiskey
großzügig in ihr Glas fließen. Noch bevor er Cola dazugeben konnte, hatte sie
das Glas wieder geleert und sah ihn mit Unschuldsmiene an. Seufzend nahm er ihr
das Glas aus der Hand und streifte dabei unauffällig ihre Finger. In einem
Anflug von Nervosität rückte sie die Träger ihres Oberteils zurück und wich
seinem Blick aus. Er hielt das inzwischen gefüllte Glas auffordernd in ihre
Richtung. Als sie zögerlich danach griff, entging ihr, dass er in ihren Ausschnitt
sah und den Anblick ihrer kleinen prallen Brüste genoss. Jetzt saßen beide
nebeneinander auf der Couch, vor ihnen das Essen und in den Händen der Whiskey,
auf den sie sich schon so gefreut hatte.
Doch keiner
von beiden wagte es, ein Wort zu sagen, während sie sich ansahen.
Eigentlich
hatten sie wichtige Dinge zu bereden, doch keines der Themen schien sich in den
Raum zu wagen. Dafür herrschte eine Spannung in der Luft, die sich bei jeder
noch so kleinen Bewegung zu entladen drohte. Schweigend nippte sie an ihrem
Glas und betrachtete das Essen, ohne auch nur daran zu denken, einen Bissen
davon zu nehmen. Kaum merklich rückte er dichter und sah sie an.
„Weißt du
eigentlich, was du für eine Wirkung auf mich hast?“
....
Wer wissen möchte wie es weitergeht muss sich noch etwas gedulden, im Oktober erwartet Euch eine kleine Überraschung!
ARG
AntwortenLöschenIch will weiter lesen! Du bist aber gemein zu deinen Lesern!