Auch die Steiermark hat ihre
dunklen Seiten, das hat der Serientäter Jack Unterweger eindrucksvoll
bewiesen. Er wurde als unehelicher Sohn
einer österreichischen Prostituierten und eines US-Soldaten im Jahre 1951 geboren.
Sein junges Leben verbrachte er zwischen alternden Huren und deren Zuhältern,
so dass es nicht verwunderlich ist, dass ihm seine Schulbildung bereits mit 9
Jahren so unwichtig vorkam, dass er die Schule schlicht kaum noch aufsuchte.
Bis er 18 wurde sammelte er
bereits 16 verschiedene Anklagen und wurde mehrfach für diese eingesperrt. Als er
1976 wieder freigelassen wurde, dauerte es nicht lange, bis man wegen seines
ersten Mordes anklagte. Er hatte eine
Prostituierte zunächst mit einer Eisenstange niedergeschlagen und dann mit
ihrem BH erwürgt. Zu den Vorwürfen sagte er:
„Ich habe mir meine Mutter
vorgestellt, und ich habe sie getötet.“
Nach seinem Geständnis wurde er
zu einer lebenslänglichen Haft verurteilt. Er
wurde auch verdächtigt im April 1973 eine 23-jährige Frau in Salzburg ermordet zu haben, die
Ermittlungen in diesem Fall wurden jedoch eingestellt.
Seinen Aufenthalt im Gefängnis
nutzte Unterweger ähnlich wie die Serienkiller in den USA – er wurde ein
„ernsthafter“ Autor und verschaffte sich großes Ansehen. Dank einer Vielzahl
von Fürsprechern wurde er am 23. Mai 1990 durch eine Petition wieder als
geheilt entlassen und sagte der Presse:
„Dieses Leben ist nun vorbei.
Beginnen wir mit einem neuen.“
Unterweger
galt ab diesem Zeitpunkt als Vorzeigemodell der Rehabilitation und genoss nicht
nur Ansehen auf Grund seiner Kunst und den schrecklichen Umständen seiner
Kindheit. Seine sympathische Art machte ihn schnell bei den Medien beliebt.
Seine Tarnung ging auf.
Kurze Zeit
später - sechs Monate - im Oktober 1990 wurde bereits die Leiche einer
Prostituierten in einem Waldstück gefunden, auch sie wurde mit ihrem BH
erdrosselt. Sie sollte nicht das letzte Opfer gewesen sein. Trotz des
eindeutigen Verdachtes und der Tatsache, dass Unterweger in der Nähe der
Tatorte Lesungen zu seinen Büchern gehalten hatte, konnten die Ermittler ihm
nichts nachweisen.
Innerhalb von
12 Monaten waren 6 Frauen tot.
Im Sommer 1991 führt sein
beruflicher Erfolg als Autor in sogar über den großen Teich nach L.A. Zusammen
mit seiner Geliebten reiste er in den USA ein. Er setzte dort seine
„Fachkenntnisse“ über Verbrechen und Mord nicht nur für Journalistische Zwecke
ein, sondern führte auch das Morden gnadenlos weiter.
Shannon Exley, 20.06.1991
Irene Rodriguez, 30.06.1991
Peggy Booth, 10.07.1991
Alle drei Frauen wurden auf die
gleiche Art getötet und alle drei gingen der Beschäftigung als Prostituierte
nach. Während Unterweger seine Reisen fortsetze und halb Europa bereiste,
wurden in Österreich immer mehr Leichen gefunden, die sein Markenzeichen
trugen. Die Ermittler in den USA und Österreich tauschten auf Grund des
dringenden Tatverdachtes inzwischen Informationen aus um den Killer zu fassen,
während seine Mordlust immer wieder an anderen Orten gestillt wurde. Trotzdem
konnte ihm nichts nachgewiesen werden, bis er einen Entscheidenden Fehler
beging. Jack flüchtete über die Schweiz nach
Paris und von dort weiter nach Miami. Auf dieser Grundlage wurde ein
Durchsuchungsbefehl für die österreichischen Ermittler ausgestellt und man
untersuchte seinen PKW und seine Wohnung. Endlich fand man eindeutige Beweise.
In seinem Auto fand man ein Haar von einer toten Frau.
Eine internationale
Fahndung wurde eingeleitet und Unterweger konnte von FBI Agenten in Miami am
27. Februar 1992 verhaftet werden.
Nach einem
kurzen Streit der Behörden, in welchen Land man ihm den Prozess machen sollte,
wurde er an Österreich ausgeliefert, wo er am 28. Juni 1994 zu lebenslanger
Haft verurteilt wurde. Allerdings hatte Jack nicht vor, sein Leben in Haft zu
verbringen und richtete sich am 29. Juni selbst, indem er sich durch das Band
seiner Jogginghose erhängte.
In seiner
Zelle wurden Audio Kassetten gefunden, deren Inhalt aber nie an die
Öffentlichkeit gelangte.
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