Sophia ist
nicht nur eine kreative und bunte Berlinerin aus dem Bilderbuch – sondern auch
eine ganz besondere vegane Köchin, die sich mit ihrem Blog und dem neuen
Kochbuch nicht nur in mein Herz gebrannt hat. Heute darf ich ihr einige Fragen
stellen die mich schon lange beschäftigen.
1.
Du
bist schon seit einiger Zeit mit Deinem veganen Koch-Blog erfolgreich und
lieferst immer wieder neuen Rezeptideen – doch seit diesem Jahr scheinst Du
regelrecht vor Tatendrang und Kreativität zu explodieren! Was hat sich neben
Deinem Kochbuch (auf das ich gleich noch einmal zu sprechen komme) und den
vielen Dinner-Events noch getan?
Ach, es tut
sich ganz viel. Mir wird so schnell nicht langweilig. Lustig, dass du das sagst
– vor einem Jahr habe ich meinen DJ-Job an den Haken gehängt um noch mehr Zeit
fürs Kochen zu haben, gut möglich dass man das gemerkt hat...
In Moment
plane ich Schürzen drucken zu lassen mit Illustrationen, die die tolle
Zeichnerin Anna Kohlweis gemacht hat, die auch für die tollen Bilder in meinem
Buch verantwortlich ist. Ich versuche immer dazu zu lernen, wenn ich nicht
grade selbst Dinner veranstalte oder Rezepte entwickle, bilde ich mich weiter,
denn vor allem in der Küche lernt man nie aus!
Im nächsten
Monat mache ich einen veganen Pâtisserie-Kurs und ein Praktikum in einer
Bäckerei, ich bin schon gespannt! Des weiteren gibt es noch ein paar Pläne, die
noch etwas geheim sind und auch als Veganer gilt „Über ungelegte Eier spricht
man nicht!“
2.
Dein
Kochbuch „Sophias vegane Welt“ ist seit dem 15. September endlich zu haben und
steht auch schon auf meiner Wunschliste. Was können Deine Leser erwarten?
Ich will die Leser inspirieren und motivieren wieder mehr
mit Essen zu spielen, sich Zeit fürs Kochen zu nehmen und mit Leichtigkeit und
Spass und vor allem ohne Angst an den Herd zu gehen. Jeder macht Fehler und es
stimmt einfach: Du bist was du isst! Wohlbefinden fängt auf dem Teller an! Das
Buch ist ein Bilder- und Lesebuch, das ich nicht nur Veganern empfehlen würde
sondern allen großen und kleinen Menschen, die gerne kochen oder gerne mehr
kochen würden...
3.
Du
muss ein wahres Organisationstalent sein! Neben Deinem Blog, dem Buch und dem
ein oder anderen TV Auftritt bekochst Du dich auch noch fast täglich selbst!
Wie schaffst Du es all diese Dinge unter einen Hut zu bekommen?
Ich
habe das große Glück, dass ich meine Leidenschaften mittlerweile zu meinem
Beruf gemacht habe. Ich arbeite als freie Journalistin und vegane Köchin, aber
ich schreibe auch übers Kochen und über Ernährung, das vermischt sich und ich
pendle zwischen Küche und Schreibtisch.
Wer
selbstständig arbeitet, braucht auf jeden Fall eine gewisse Arbeitsdisziplin
aber ich bin der Meinung, dass man das lernen kann- und wenn man eine
Leidenschaft hat, dann fällt dies nicht besonders schwer. Viele Menschen
empfinden feierabendliches Kochen als Strafarbeit, dabei sollte es eine
Belohnung, eine meditative Aufgabe sein, die man auch währenddessen genießen
kann.
4.
Was
glaubst Du zeichnet Dich und deinen Blog besonders aus? Ein solcher Erfolg ist
schließlich nicht alltäglich …
Ich
glaube dass man einfach merkt, ob jemand etwas mit Herzblut macht. Ich kenne so
viele tolle Leute, die tolle Projekte auf die Beine stellen und wenn man ein
gewisses Durchhaltevermögen mitbringt und eine gewisse Originalität und viel
Energie in die eigene Arbeit steckt, zahlt sich das irgendwann aus. Man muss an
das glauben was man macht und darf sich auch nicht verunsichern lassen, wenn mal
was schiefgeht oder nicht jedem gefällt was man macht.
5.
So
bunt wie Deine Haut sind auch Deine Gerichte – gibt es eine Tätowierung die Du
mit deinem Hobby verbindest?
Kochen
für mich mittlerweile schon eine Berufung und kein Hobby mehr ;)
Ja,
ich habe einen Kochlöffel mit Tomaten und Zwiebeln auf dem rechten Unterarm,
den habe ich mir vor knapp 2 Jahren stechen lassen, als mir klar wurde, dass
das mit dem Kochen und mir was „ernstes“ ist, ich mag ihn sehr gerne.
6.
Welchen
Tipp hast Du für Kochfaule die sich schwer damit tun, sich vor den Herd zu
stellen?
Man
muss ja nicht gleich Ravioli mit zweierlei Füllung zaubern, wie wäre es mit
Ofengemüse, Salat und einem leckeren Dip. Wer frische, schöne Zutaten
verwendet, hat glaube ich auch mehr Lust zu kochen. Es ist wie beim Sport, man
muss einfach mal den Schweinehund überwinden und danach fühlt man sich 1000Mal
besser und irgendwann will man gar nicht mehr ohne...
7.
Hast
Du ein Lieblingsessen, ohne dass Du gar nicht leben könntest?
Ich
liebe jeglichen Salat, asiatische Gemüse-Curries mit Kokosmilch und
vegetarische Pho-Suppen könnte ich täglich löffeln. Ab und zu ein Stück dunkle
Schokolade und frisches Obst muss auch sein.
8.
Veganer
müssen sich gerade seit dem „Hype“ immer mehr mit Vorurteilen
auseinandersetzten. Negative Stimmen gibt es noch immer viele. Wie gehst Du
damit um wenn jemand Deinen Lifestyle kritisiert?
Uffz,
manchmal nervt es sich permanent dafür rechtfertigen zu müssen etwas „nicht“ zu
essen. Aber die Diskussion ist wichtig und für viele Leute sehr emotional, weil
es um Gewohnheiten geht, manche Angst haben, es ginge um Verbote usw.
Ich
versuche immer ganz ruhig zu bleiben, ich will nicht missionieren, ich liefere
aber gerne Informationen wenn mich wer fragt. Grundsätzlich geht es darum, dass
wir alle mal darüber nachdenken was wir überhaupt so konsumieren, wie es
produziert wird und wie viel wir konsumieren. Damit meine ich nicht nur
tierische Produkte, sondern auch Klamotten, Elektrogeräte, usw. Bewusster
Konsum, darum geht’s eigentlich.
9.
Hast
Du einen Ratschlag für „neu Veganer“ die sich mit der Umstellung in Ihrer Küche
schwer tun?
Erstmal
– es ist überhaupt nicht schwer. Viele Dinge kann man einfach weglassen oder
ersetzen. Hier habe ich mal für Bookatable eine Basic Einkaufsliste zusammen
gestellt: http://www.bookatable.de/blog/post/Vegane-Ernahrung-die-Basics
Und
immer daran denken, man muss nicht von heute auf morgen alles weglassen, manche
Menschen machen das so, manche essen einfach nur noch ab und zu Käse, jeder
soll das machen wie er kann und will.
10.
Die
vegane Bewegung hat bereits deutliche Spuren hinterlassen. Gerade in Berlin
gibt es immer mehr Möglichkeiten sich auch unterwegs etwas Leckeres zu
besorgen. Wo glaubst Du geht diese Bewegung noch hin und was wünscht Du dir?
Ich
denke das vegane Angebot wird sich einfach, genauso wie vegetarische Angebote,
etablieren und irgendwann überall vorhanden sein. Natürlich wünsche ich mir,
dass die Wahrnehmung durch die „Kritiker“ irgendwann positiver wird, gerade
wenn es um Ideen wie den wöchentlichen Veggie Day in Betriebskantinen geht.
Dass man kapiert, dass man mit einer Reduktion des Fleischkonsums sich und
seiner Gesundheit etwas gutes tut und seinen Kindern auch, denn Klimaschutz
geht uns alle an. Die „Man will mir was wegnehmen“-Attitüde aus dem Mund Erwachsener, gebildeter Menschen ist echt
kindisch.
Vielen
Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Ich freue mich bereits auf die Ideen
aus deinem Buch und bin gespannt an welchen Rezepten ich mich in der nächsten
Zeit ausprobieren kann!
Für alle die sich Sophias wundervoller Buch einmal genauer ansehen wollen geht´s hier lang: https://www.springlane.de/edel-buch-sophia-hoffmann-sophias-vegane-welt.html
Super tolles Interview !!!
AntwortenLöschenIch find deine Idee eines Themen Monats über Veganismus im allgemeinen SUPER!
Mach weiter so ich denke du hast gute Chancen viel in der Bloggerwelt zu bewegen!
Super Interview. Die Dame ist mir sehr sympathisch.
AntwortenLöschenDen Satz ""Manchmal nervt es sich permanent dafür rechtfertigen zu müssen etwas nicht zu essen" kann man auch auf Nicht-Veganer übertragen :-)