Die weiblichen Serienkiller unterscheiden sich nicht nur durch ihrem
Körperbau, von ihren weiblichen Kollegen. Frauen sind noch immer eine seltene
Form unter den Serienkillern, doch gerade das meist kaltblütige Vorgehen, ist
es das sie besonders auszeichnet. Während die männlichen Mörder sich oftmals zu
Taten im Affekt hinreißen lassen, sind Frauen wesentlich vorsichtiger. Dies ist einer der Gründe warum die
Dunkelziffer der weiblichen Täter noch immer enorm hoch eingeschätzt wird. Statistisch gesehen werden nur zehn bis fünfzehn Prozent von
Gewalttaten von Frauen begangen. In den häufigsten Fällen ist es der Partner,
der getötet wird.
Nannie Doss ist ein leuchtendes Beispiel für die weibliche Grausamkeit. «Während Männer morden, um zu beherrschen und zu vernichten,
töten Frauen, um sich nicht beherrschen und vernichten zu lassen», sagt der
Kriminalistiker Stephan Harbort. Genau das trifft auch in diesem Fall auf.
Nannie Doss fühlte sich in ihren vier Ehen eingesperrt, der Mord erschien ihr
einfacher, als der Gang vor den Scheidungsrichter. Obwohl sie ihr Leben lang
von der großen Liebe schwärmte und ihre Nase oftmals in einen Groschenroman
steckte, blieb die wahre Liebe offensichtlich aus.
So entledigte sich Nannie Doss ihrer vier Ehemänner und einiger
Angehöriger, von denen sie sich bedroht fühlte.
Ihre Taten waren dabei bis ins kleinste geplant, so dass es nicht
verwunderlich ist, dass sie erst nach dem Tod ihres vierten Ehemanns aufflog.
Vier Ehemänner in vier Bundesstaaten soll sie vergiftet haben, bis sie
schließlich in Oklahoma des Mordes angeklagt wurde. Ob dies jedoch die tatsächliche
Zahl ihrer Opfer ist bleibt fraglich. Darüber hinaus wurde die Frau verdächtigt
ihre Mutter, zwei Töchter, zwei
Schwestern, einen Neffen und einen Enkel ermordet zu haben, in deren Leichen
man nach der Exhumierung große Mengen von Arsen fand. Gestanden hat sie jedoch
keinen der Morde, so dass diese Vermutung niemals aufgedeckt werden konnte.
Aufgrund der Indizien und dem Verhalten der Mörderin vor Gericht, lässt jedoch
den Schluss zu. Trotzdem wurde sie nur im Mordfall Samuel Doss, einen
57jährigen Highway-Inspektor und ihrem vorerst letzten Opfer, verurteilt. Die beiden
hatten 1953 geheiratet. Das Glück sollte jedoch nicht lange halten denn für Nannie war diese Ehe, wie die anderen zuvor,
eine Enttäuschung.
Auch bei ihm verwendete sie ihr altbewährtes Mittel, um ihn aus dem Weg zu
räumen: Pflaumenmus mit Arsen. Dieses Mal jedoch vergriff sie sich in der Dosis. Ihr Mann starb nicht
sondern erbrach die tödliche Mahlzeit. Davon ließ Nannie sich jedoch nicht aus
der Ruhe bringen. Als ihr Mann nach 3 Wochen im Krankenhaus wieder zu ihr zurückkehrte, überlebte er den
Willkommens-Kaffee. Dieser Fehler war
es, der die Behörden endlich auf die Spur der Serienmörderin brachten. Es wurde
eine Autopsie angeordnet, die den Verdacht bestätigte und Nannie hinter Gitter
brachte.
Die Mörderin starb im Alter von 59 Jahren im Gefängnis an Leukämie.
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