Er grinst mich schief von der Seite an und ich kann nichts
dagegen tun, dass ich plötzlich lachen muss. Das ist nichts Neues und
inzwischen fast zu einem natürlichen Reflex geworden, wenn er einen dummen
Spruch macht, muss ich lachen. Die Art seines Humors ist fast so eigensinnig
wie er selbst. Doch das ist nur einer der vielen Gründe warum ich mich damals
Hals über Kopf in ihn verliebte. Bei dem Gedanken verdunkelt sich meine gute
Laune wieder. Es ist das erste Mal seit langer Z eit, dass wir Zeit mit einander
verbringen ohne, dass es sich komisch anfühlt.
Ich will dieses Gefühl nicht durch überromantisches
Verhalten verjagen, also verschränke ich die Arme vor der Brust und mache eine
böse Bemerkung über ein dickliches Mädchen in hautengen Leopardenleggins. Nun
ist er es der lacht und ich weiß das er meine Bösartigkeit zu schätzen weiß. Wir
grinsen Beide als wir das Restaurant betreten und gehen zielsicher an den Tisch
mit dem geringsten Menschenanlauf ringsherum. Noch eine Sache, neben blöden
Bemerkungen, die wir gemeinsam haben. Andere Menschen sind uns meist eher
lästig – zumindest beim Essen.
Mit einer ausschweifenden Handbewegung streife ich meine
dicke Winterjacke ab und wickle mir den Schal vom Hals. Die Erkältung hält mich
noch immer in ihren verschnodderten Griff und bringt mich dazu über die Grenzen
einer normalen Frostbeule hinaus zu wachsen. Er lacht und betrachtet wie ich
den ebenfalls zu großen Pulli zu Recht zupfe. Heute ist ein „BAM-Pulli-Tag“ –
das bedeutet eigentlich nur, dass ich keine große Lust hatte mich um mein
Aussehen zu kümmern. Darum reicht auch ein Schlabberpulli mit Boots um essen zu
gehen. „Ich mag es wenn du den Pulli trägst“, sagt er als wären meine Gedanken
ein offenes Buch für ihn.