Es gibt Tage, an denen es besser ist, das Haus gar nicht
erst zu verlassen und sich stattdessen lieber im heimischen Bett zu vergraben.
Heute ist einer dieser Tage und ich verfluche mich schon fast selbst dafür,
dass ich mich nach draußen gewagt habe. Mein Hintern schmerzt, angesichts des
kalten Bodens unter mir und dem gerade erlebten Aufprall.
Das kommt davon, wenn ich mich trotz meines morgendlichen
Welthasses hoch quäle, um Brötchen zu holen. Mein Fahrrad, das ich liebevoll
Sissi getauft habe, liegt neben mit auf dem Boden. Die dünnen Räder sind mir
dank meiner eigenen Dummheit in den Straßenbahnschienen stecken geblieben, was
dafür gesorgt hatte, dass ich wie ein nasser Sack zur Seite kippte. Immerhin
hat meine Hand mein Gesicht vor hässlichen Schrammen bewahrt. Ich muss schon
fast lachen, wenn ich daran denke, wie ich filmreif fluchend auf den Schienen
gelandet bin. Mit grimmiger Miene betrachte ich die schmerzende Hand und blicke
meiner männlichen Begleitung hinterher. Wie üblich scheint er wenig mitzubekommen
und hat offenbar noch nicht realisiert, dass ich ihm nicht mehr hinterher
fahre. Bis er bemerkt, dass ich im Schneidersitz auf den Schienen hocke, kommt
bereits die erste Bahn und veranlasst mich dazu, mich trotz schmerzender
Glieder zu erheben. Ich schnappe mir die arme Sissi, die an diesem Wochenende
ohnehin genug durchgemacht hat und rolle mich von den Schienen. Ich schiebe
mein Rad in Richtung meines Begleiters, der nun realisiert hat, dass ich mich
auf die Nase gelegt habe.
Gegen meinen Willen muss ich angesichts meiner eigenen
Dummheit lachen. Er kommt mir entgegen gefahren und sieht mich mit leicht
panischem Blick an, den man nur schwer unter der großen Sonnenbrille erkennt.
„Ist dir was passiert?“
Ich blicke an mir herunter und schüttle den Kopf. Meine Hose
ist noch ganz und ich bin mir sicher, dass nur mein Hintern blau wird, ich mir
aber keinen Knochen gebrochen habe. „Ich glaube nicht“, antworte ich. „Aber ich
glaube Sissi hat was abbekommen.“
Er betrachtet mein Rad und schüttelt tadelnd den Kopf. „Was
machst du nur immer?“, fragt er mich in einer Tonlage, die förmlich Trottel
schreit. Ich zucke mit den Schultern und muss wieder lachen. „Selbst schuld,
wenn du mich morgens Rad fahren lässt. In diesem Zustand bin ich kaum in der
Lage geradeaus zu gehen …“
Obwohl ich ihm seine Sorge deutlich ansehe, erkenne ich auch
das kleine Grinsen, das seine Mundwinkel umspielt. „Immer auf Sissi“, scherze
ich und streife mir den ohnehin nicht liegenden Pony aus dem Gesicht. Er muss
nun endlich richtig grinsen und ich beruhige mich langsam wieder. Immerhin bin
ich es gewohnt hinzufallen und es ist schön, wenn jemand da ist, der einem
danach auf die Beine hilft.
Gut das Dir nicht mehr passiert ist!
AntwortenLöschenIch hoffe Sissi geht es soweit auch wieder gut ;-)
Ja der Sissi und mir gehts soweit ganz gut :D Der Fleck wird langsam eher gelb - also auch da alles top.
AntwortenLöschenEinmal Trottel immer Trottel - so ist das eben.