Hage grummelte böse vor sich hin.
Noch im Halbschlaf gab Frank ein Stöhnen von sich.
Ich habe geschlafen?
Eine Woge des Glücks durchfuhr
ihn und seinen Körper. Er riss die Augen auf und wollte aufstehen, doch Hage
drückte ihn wieder runter.
„Bleib bloß liegen“, schnaubte
er. „Es sei denn du möchtest unbedingt schreckliche Schmerzen zum Frühstück
haben.“
Frank blinzelte. Die Woge des
Glücks war fort und die Erinnerungen setzten langsam ein. Keine sehr angenehme
Erinnerung.
„Kein Traum“, murmelte er enttäuscht.
Der Große schüttelte den Kopf und wirkte zum ersten Mal wirklich menschlich.
Auf seinem sonst so harten Gesicht zeichneten sich weiche Züge ab, die Frank
vorher nicht aufgefallen waren. Jedoch war er sich nicht sicher, ob dies ein
gutes oder ein schlechtes Zeichen war. „Leider nicht mein Junge“, sagte sein
Zellengenosse mit bitterem Unterton. Er sah ihn mit einem besorgten Blick an,
den Frank noch nie bei ihm gesehen hatte.
„Aber du hattest schon fast
Glück. Hulio hat dich schwer am Kopf getroffen, die meiste Zeit warst du
weggetreten ...“
Frank blickte wehleidig zu ihm
auf. Je mehr er zu sich kam und so mehr spürte er die Schmerzen, vor denen Hage
ihn gewarnt hatte. Der brennende Schmerz in seinem Eingeweiden war am
stärksten und breitete sich bis in seinen Nacken aus. Jedes noch
so kleine Anspannen seiner Muskeln schien frisches Feuer durch seinen Körper zu
schicken. Er drehte den Kopf etwas. Er hatte keine Ahnung wie er hergekommen
war, aber er konnte sich vorstellen, dass Hage ihn getragen hatte.
Aber warum hat er das getan? Jeder andere hätte mich liegen gelassen,
bis die Wärter mich gefunden hätten. Vielleicht habe ich ihn wirklich falsch
eingeschätzt.