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Bildbearbeitung: http://mary-buecherblog.blogspot.de/ |
Die Nacht ist schon vorrangeschritten und wir durchqueren in einer
kleinen Gruppe durch die dunklen Straßen. Der Pegel ist hoch genug um die Kälte
nicht mehr zu spüren und die Gespräche sinnvoll erscheinen zu lassen.
Während
der Anfänge meiner 20er dachte ich genau das wäre das absolute Ultra –
betrunken, bekifft und bereit zum Sex.
Inzwischen langweilt mich das Ganze
jedoch schrecklich.
Wir gehen in eine kleine versiffte Bar die ich zu lieben gelernt habe
und setzten uns an die Bar. Die Jungs bereden angeregt die neuesten Musiksachen
von denen ich nichts verstehe und ich sehe mich um. Neben mir sitz einer dieser
Versuchs Hipster mit Sonnenbrille und Vollbart. Ich habe es aufgegeben mich zu
fragen warum man in einer rauchigen Spelunke eine Sonnenbrille tragen muss –
wahrscheinlich war ich meinem ganzen Leben noch nie so high wie er in diesem
Moment und das ist vollkommen okay.
Es wird ein Joint herum gereicht und er hält ihn mir entgegen wie einen
heiligen Gral. „Nein, danke“, bringe ich nur angewidert heraus, denn in seinem
Bart hängen noch die Chips die er wahrscheinlich vor Stunden gegessen hat. Ich
nehme aus Prinzip keine Joints von Fremden an. Schon gar nicht wenn deren Bart
eine größere Persönlichkeit hat als sie selbst.
„Bist wohl spießig …“, meint er höhnisch und sieht mich durch die
dunklen Gläser hindurch an. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und frage mich was
an meiner Erscheinung spießig ist nur weil ich keine Drogen konsumieren möchte.
Hinter ihm ziehen seine Freunde ganz unauffällig etwas durch die Nase.
Für mich sind diese Aktionen immer wie schlechte Imitate einer Pulp Fiction Szene. Er reicht den Joint weiter und
beginnt sich eine Zigarette zu drehen. Mit dieser Aktion erinnert er mich an
meinem Exfreund was die Sympathie nicht unbedingt steigert. Ich kann mit diesen
deplatzierten Ecstasy-Jüngern nichts anfangen. Er wirft sich eine kleine
Wunderpille ein die dafür sorgt, dass es sich nicht so anfühlt als würde er
sein Leben wegwerfen und steckt sich eine Kippe an. Es scheint gerade angesagt
zu sein von möglichst allem mehr zu konsumieren als man verträgt.
Der Tabak ist so krümelig das einige Funken auf seine
schlechtsitzende Jeans fallen, doch er macht sich nicht einmal die Mühe sie
wegzuklopfen. Das perfekte Opfer unserer Gesellschaft – immer dem neusten Trend
hinterher und immer möglichst drauf dabei. Hauptsache man fühlt sich zumindest eine
Sekunde lang nicht wie ein völliger Versager.
Ich verziehe das Gesicht noch mehr und nippe an meinem
Whiskey Cola. Ohne, dass ich ihn darum gebeten habe redet er von seinem
Uni-Alltag und den fast täglichen Exzessen. Es widert mich zutiefst an mir
seine „Heldentaten“ auch nur vorzustellen. Einer seiner sogenannten Freunde
erbricht sich hinter ihm und wird unsanft aus dem Laden geschoben. Er meint,
dass er nun weiterziehen müsste und fragt ob ich mitkomme, doch ich winke ab.
„Biste bei Facebook?“
Ich bin kurz davor zu lügen, sage dann jedoch: „Kannst
ja mal schauen ob du mich findest …“
Er stolziert davon und rempelt dabei ein paar Leute an.
Muss ja auch wirklich schwierig sein vollkommen high mit einer Sonnenbrille
herumzulaufen …
Ich bin zu alt für diesen Scheiß …
Und was machst Du, WENN er Dich findet?^^
AntwortenLöschenDann wird die Freundschaftsanfrage ignoriert ^^
AntwortenLöschenDu bist wunderhübsch und toller Text!!
AntwortenLöschenSchau doch mal auf meinem Blog vorbei.
http://momentaufnahmenblog.blogspot.co.at/
Vielleicht willst du mir ja Feedback dalassen?
Ich freue mich auf deinen Besuch.
Liebe Grüße
Ohh, ein typischer Freitag Abend bei mir :D Sollte vielleicht auch mal sowas raushauen... :D
AntwortenLöschenLach - ja vielleicht :D
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