Und wieder ein Wort das mich fast in den Wahnsinn getrieben hätte ...
Keine Idee, keine Inspiration und einfach drauf los geschrieben ...
Mal wieder mehr als unzufrieden, aber was soll´s?
Es ist ja nur ein Spiel - Ich hoffe meine Mitstreiter hatten es etwas leichter!
Das schwarze Buch
Da sitzt sie und starrt mich an.
Obwohl sitzen ist eigentlich das falsche Wort, denn Spinnen
sitzen ja nicht im klassischen Sinne.
Ein kalter Schauder durchfährt mich und ich muss mich zwingen weg zu
sehen. Ich hasse Spinnen. Wie sie mit ihren haarigen Beinen über die Tapete
gleiten, lautlos und klebrig ihre Netze verteilen und mich in den unpassendsten
Momenten zum ausrasten bringen.
Ich stehe seit mindestens 5 Minuten ohne Regung da und
starre sie an, als hoffte ich darauf das ich sie alleine durch meinen panischen
blick getötet bekomme. Doch sie scheint nicht einmal zu wissen, dass ich da
bin. Meinem Kopf ist durchaus bewusst, dass sie mir nicht ernsthaftes tun kann
– nur leider schaffe ich es trotzdem kaum mich zu bewegen. Ich habe Angst, dass
sie mir direkt ins Gesicht springt, sich den Weg durch meine Nasennebenhöhlen
sucht und Eier legt aus denen tausende dieser widerwertigen Kreaturen
schlüpfen.
Mit Logik hat diese Angst nicht zu tun.
Ich fluche lauthals, als das kleine Mist Ding sich bewegt.
Im normal Fall würde ich schreiend zu meinem Freund rennen, doch das ist heute
nicht möglich. Ich muss es alleine schaffen.
Mit zittrigen Fingern ziehe ich mir einen Schuh aus. Ich
weiß nicht, wann genau es anfing, dass ich solche Panikattacken von Spinnen
bekomme. Mein Psychologe würde es sicherlich auf meine verkorkste Kindheit
schieben. Ich versuche einen Schritt näher an das Ding heran zu kommen und
sofort schießen mir Tränen der Panik in die Augen.
Ich muss nur einmal gezielt treffen, dann bin ich sie los. Mein
Körper verkrampft sich schmerzhaft und es kostet meine gesamte Überwindung, den
Schuh so schnell es geht auf den Körper der Spinne zu drücken. Das Geräusch
lässt mich würgen und ich taumle zurück, als hätte mich jemand gestoßen. Die
Beine zucken noch an der Band und mein Ekel wächst so sehr, dass ich mich auf
meinem Wohnzimmerboden erbreche.
„Ich hasse Spinnen“, sage ich zu mir selbst und wische mir
über den Mund. Das Monster ist tot und mein Herzschlag normalisiert sich
wieder. Das muss er auch, denn die Zeit ist knapp. Ich atme ein paar Mal tief
ein und aus, bevor ich mich wieder aufraffe. Etwas stolz kommt in mir auf, denn
immerhin habe ich es dieses Mal ganz alleine geschafft. Mein Psychologe wäre
sicher begeistert. Den Schuh lasse ich dennoch liegen – noch bin ich nicht
bereit den zerquetschten Spinnenkörper von der Sohle abzukratzen.
Stattdessen ziehe ich auch den anderen Schuh aus und gehe in
den Keller. Die Panik ist vor Freude gewichen, denn nun wird mein Tag endlich
spaßig. Während der Renovierungsarbeiten an diesem Haus kam ich unweigerlich
auch mit den vollgepackten Kisten meines Freundes in Berührung. In einer von
ihnen fand ich ein Buch, dass mein Interesse erregte. Offenbar reiche ich ihm
als Frau bei weiten nicht aus, denn er hat jeden seiner Seitensprünge liebevoll
dokumentiert. Mit Bild, Beschreibung und ab und an sogar mir kleinen Details
wie Rechnungen, Zimmerkarten oder Taschentücher mit Lippenstiftabdruck. Er
hatte schon immer sehr viel Feingefühl.
Ich schalte das Licht an und setze mich auf den alten
Ledersessel. „Wach auf Mikey ich will endlich anfangen zu spielen …“, sage ich
und trete mit dem Fuß nach der großen Metall Box. Ich höre ein Geräusch und
muss mir das Grinsen verkneifen.
Von einer Sekunde auf die andere fängt er an zu schreien.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie er panisch den kleinen
Raum antastet in dem er liegt. Mein Herz fängt wieder an schneller zu schlagen,
doch dieses Mal hat es nichts mit Angst zu tun.
„Lyn bist du da???“, schreit er panisch und ich muss mir das
Lachen verkneifen.
„Ich bin hier, Baby“, antworte ich sanft und streiche mir
die Haare aus dem Gesicht.
„Was … was ist das hier, wie bin ich …“
„Du bist da drin, weil du ein böser Junge warst …“ sage ich
laut genug damit er mich hören kann. Ich habe seine Hände vor seiner Brust zusammen
gebunden. Ich bin mir sicher, dass er die Kiste nicht alleine aufbekommt aber
soll hören was ich zusagen habe.
Er scheint nachzudenken. Zumindest ist er still, ich kann
nur seinen Atem hören.
„Was, was meinst du …“
„Ich meine das du dich vergnügt hast, zum Beispiel mit
Madlen, Katy oder …“, Ich greife nach dem kleinen schwarzen Buch und blättere
ein paar Seiten, „Hildi, Maria oder Choa?“
Er wird wieder still und mein Grinsen wird größer, er hat
Angst. Das ist gut, er soll Angst haben. Es ist nichts falsch daran. Angst ist
eine Warnung.
„Lyn, was redest du da ???“
„Ich habe dein Buch gefunden, Baby …“
Er stöhnt auf, als hätte ich ihn geschlagen.
„Du musst es nicht leugnen, die Beweise sind alle hier.“
„Baby, ich … ich hab einen Fehler gemacht …“
Während er seine Kraft damit verschwendet zu betteln und zu
flehen und sich gefühlte Millionen Mal zu entschuldigen, stehe ich auf und
schalte den Zementmischer an. Dieser ist laut genug, damit ich Mikey nicht mehr
hören muss. Ich habe satt. All die Lügen und falschen Entschuldigungen. Die
letzten Monate hatte jedes Mal wenn er das Haus verlassen hat, Angst er würde
mir fremdgehen –und ich hatte Recht.
Jetzt wird es Zeit das ich seine Ängste wahr werden lasse.
Ich schalte den Mischer wieder ab und öffne die Kiste. Es
ist lachhaft wie er da liegt, verheult und ganz rot im Gesicht. Die Haare
stehen zu allen Seiten ab. Er sieht mich an, als wäre ich ein Monster. Jetzt
weiß ich wie sich die Spinne gefühlt hat.
„Hör auf, es ist vorbei. Ich will all diese Dinge nicht mehr
hören.“
Meine Stimme ist erstaunlich gelassen, seine dafür umso
schriller.
„Lass mich hier raus, Baby. Bitte, wir können doch über
alles reden ich …“
Ich höre ihn nicht, sondern lasse den Inhalt des Mischers in
die Metallkiste fließen. Er schreit sofort wie am Spieß und versucht
aufzustehen, dass gelinkt ihm jedoch nicht, dank der Nägel die ich ihm in die
Wirbelsäule geschlagen habe. Als ihm das bewusst wird schreit er noch lauter.
Der Zement fließt weiter in die Kiste und er versucht verzweifelt sein Gesicht
von dem grauen Zeug frei zu halten. Ich fange an zu lachen, als er anfängt wie
ein kleines Kind zu heulen.
„Warum tust du das?“
Ich beuge mich lächelnd zu ihm und streiche ihm die
klebrigen Haare aus dem Gesicht. „Du hast mir mal erzählt, dass du panische
Angst hast als ein Zementblock zu enden …“, erkläre ich liebevoll. „Nun lass ich
diesen Alptraum für dich wahr werden, so wie du meinen wahr gemacht hast …“
Er schreit wieder, es ist schrecklich ermüdend – und ich
werde noch mindestens dreimal Zement ansetzten müssen, bevor die Kiste voll
ist.
Hier kommt ihr zu den Beiträgen meiner Mitstreiter:
und der Lord selbst natürlich
Manchmal frage ich mich echt, woher du die Ideen immer wieder hast o.O?
AntwortenLöschenDie Geschichte ist mal wieder grausam genial und verdient daher eine 1+
Dein Kopf mag ich mal von innen sehn :)!
AntwortenLöschenVon der Geschichte her habe ich rein gar nichts zu kritisieren. Ganz im Gegenteil!
Aber deine Satzstellung ist an einigen Stellen ein wenig kuddelmuddelig
Liebste Grüße,
Bambi
www.xfunkelmaedchen.blogspot.de
Wow wirklich mal was außergewöhnliches :)
AntwortenLöschentolle Geschichte!
Was in deinem Kopf vorgeht... Klasse.
AntwortenLöschenKrasse Geschichte! Mir gefällt sie aber gut!
AntwortenLöschenLG Mila
"Schöne" themenbezogene Wendung am Ende. Zwischendrin fragte ich mich, was das noch mit Phobie zu tun hat. Aber wieder herrlich böse. 1. :)
AntwortenLöschenCoole Story, gefällt mir
AntwortenLöschenAber zu viele Fehler drin, deswegen 2+
Memo an mich, niemals mit Justine anlegen ;) Die Frau hats faustdick hinter den Ohren ... Ich kann nichts anders, trotz einiger Fehler diesmal: 1. Es hat mich berührt.
AntwortenLöschenEin ganz und gar unveganer Post von Dir, aber Du hattest schon bessere.
AntwortenLöschenEins minus
UUUuuuhhh mit dir möchte ich mich nicht anlegen... weder als Spinne noch als untreuer Freund :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Mona von Belle Mélange
Mal wieder böse! Möchte ich wissen zu was du alles fähig bist?
AntwortenLöschenIch gebe Dir eine 1-
O_O
AntwortenLöschendu bist skrupellos
da ich Angst vor dir habe, kriegst du nur eine 1-